Geschichte

“Mit ihren 2.632 erbauten Sitzplätzen ist sie einer großen Stadtkirche ebenbürtig.“ Auf diese Tatsache machte bereits im Jahre 1984 der Herausgeber des Buches „Dorfkirchen in Sachsen“ aufmerksam. Damals bezog sich die Spitzenstellung allerdings nur auf das Gebiet der DDR. Anfang der 1990er Jahre wurden Untersuchungen angestellt, ob es gemessen an der Zahl der Sitzplätze noch größere evangelische Dorfkirchen in Deutschland gibt. Die Landeskirchen fanden keine Kirche in ihren Bezirken, die an diese Größe heranreichte. So trägt unsere Kirche seitdem die offizielle Bezeichnung „größte evangelische Dorfkirche Deutschlands“.

Geschichte der Kirche Cunewalde – Bau, Ausstattung, Hintergründe

In der Chronik findet man für das Jahr 1480 das erste Mal den Bau einer Kirche in Cunewalde datiert. Dabei handelte es sich um eine Holzkirche, die sich am südlichen Ende des heutigen Friedhofs befunden haben soll. Es ist allerdings davon auszugehen, dass es bereits vor 1480 dort eine Kirche oder zumindest eine Kapelle gegeben haben muss. Aus der Zeit um 1480 stammt der Taufstein, der heute noch im Altarraum unserer Kirche steht. Aber auch die immer noch genutzte Kanzel wurde aus der alten Kirche übernommen. Sie wurde 1656 gebaut und nach dem Umzug erweitert.Bereits 1588 wurde die alte Kirche als baufällig bezeichnet. Reparaturen und weitere Instandhaltungsmaßnahmen änderten an diesem Problem nur wenig. 1633 wurde der Kirchturm nach einem Blitzeinschlag beschädigt und die Glocken mussten abgenommen werden. Außerdem wurde der Platz in der Kirche trotz Anbaus wegen der steigenden Einwohnerzahlen und der Erweiterung der Parochie immer knapper. Im April 1780 begann man damit den Grundriss der neuen Kirche am heutigen Standort abzustecken. Als die Gelder knapp wurden und es immer wieder zu Baustopps kam, finanzierten die Einwohner den Bau mit 14.000 Lotterielosen. Selbst arme Weberfamilien nahmen eine Hypothek auf ihr Grundstück, um der Kirche Geld zu spenden. Am 3. Advent im Jahr 1793 konnte das neue Gotteshaus schließlich geweiht werden. Mit 2632 Sitzplätzen wollte man sicherstellen, dass das Thema Platznot keine Rolle mehr spielen soll.

Im Laufe von einhundert Jahren wurde das Innere der Kirche nach und nach gefüllt:

1817 wurden drei große Kronleuchter aus böhmischem Kristall beschafft. Zur Christnacht 1817 wurden sie zum ersten Mal entzündet. Ebenso alt ist unsere Tradition des Lichterzuges an Heilig Abend.

Die Orgel der vorherigen Kirche musste noch bis 1840 ihren Dienst tun. Dann folgte die Reiß-Orgel, die bis heute in unserer Kirche zu sehen und zu hören ist. Christian Friedrich Reiß aus Neugersdorf hat mit seinem größten Orgelbau in Cunewalde eine der klangschönsten Orgeln der Oberlausitz geschaffen. Sie umfasst 3 Manuale, 36 klingende Register, 2229 Pfeifen und einen Zimbelstern.

Im Inneren setzen drei Buntglasfenster leuchtende Akzente, dazu kam die einheitliche klassizistische Ausgestaltung unter Leitung des Dresdner Architekten Christian Friedrich Arnold.

Ihr heutiges Erscheinungsbild

Zum 100. Geburtstag bekommt die Kirche im Rahmen aufwendiger Sanierungs- und Renovierungsarbeiten schließlich mit dem Zwiebeldach ihr heutiges Erscheinungsbild. Bis dahin war auf dem Turm ein einfaches Pyramidendach zu sehen. Weitere Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen im Innenraum und an der Außenfassade erfolgten zwischen 1900 und 1935. Seit 2003 werden nun wieder notwendig gewordene Sanierungsarbeiten an der Kirche durchgeführt. Der Turm, die Glocken, die Außenfassade und das Kirchendach wurden bereits erneuert. Die Arbeiten im Innenraum stehen noch aus.

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